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Wenn man tatsächlich einen polytheistischen Glauben in sich trägt, der auf der Historie fußt, würde ich eher sagen – nein.
Ja natürlich. In dem, was wir tun, erschaffen wir unser zuhause. Da wo wir uns wohlfühlen, da wo wir uns aufgehoben fühlen. Resulierend aus unserem Glauben. Und da wir das aus keltischen Traditionen, so wie sie sich uns darstellen, heraus tun, kann man das doch ruhig keltisch nennen. Oder?
Die hohepriesterliche Mittlerfunktion wurde ganz auf Christus übertragen und erst nach der theologischen Klarstellung früher Väter der Kirche, dass die Verehrung anderer Menschen, die Christus nachgefolgt waren, die Einzigartigkeit der Mittlerfunktion Christi nicht beeinträchtige, begann die Urkirche Märtyrer und die Apostel anzurufen.
......Denn wenn man sich selbst quasi in den Mittelpunkt seines eigenen religiösen Empfindens stellt, ist das nicht faktisch auch Eigenschaft gewisser Definitionen von Göttlichkeit , die als Charakteristikum eine Ursächlichkeit heranziehen ? Was unterscheidet denn konkret die Mittlerfunktion einer Jesus - Trinität von dem Mittleraspekt eines Heiligen wenn Funktionalität ursächlich Religiösität bestimmt ? Nichts, rein gar nichts (nur würde die katholische Kirche dies natürlich nicht zugeben wollen, schließlich wird der in dieser Hinsicht äußerst ähnliche Hinduismus ja als polytheistisch abgelehnt).Dabei bin ich der Überzeugung, das es dieses ganzen Aufwandes nicht bedarf. Man kann auch ohne Probleme glauben ohne die Ursächlichkeit der Welt glauben erfasst zu haben
Du bewertest das alles nur psychologisch. Letztlich braucht es bei Deiner Sicht keine Gottheiten.
Wenn Du davon ausgehst, daß es Götter und Geister gibt, können sie sehr wohl einen Teil ihrer Kraft oder auch sich selbst an einen Ort geben. Das mag ein Heiligtum sein oder eine Statue. Auch die Innewohnung in einem Menschen mag sein, der dann als "Ort" zur Verfügung steht.
Deine Sicht besagt ganz klar, Heidentum und Religion an sich ist tralala, weil die Menschen sich heilige Orte selbst erschaffen. Ich sage nein dazu, die Orte sind schon vorher. Auch wenn es möglich ist, durch Bitte und Ritual neue Orte zu erhalten, heißt das nicht, daß es von meiner Vorstellung ausgeht.
Das, was Menschen aus sich erschaffen, ist eine andere Ebene.
Du sprichst davon, daß unsere Reaktionen emotional seien. Das ist ein Allgemeinplatz, jeder Mensch ist emotional (es sei denn man würde das Wort abwertend einsetzen, emotional als mindere Reaktion unterhalb des hehren Verstandes). Geh mal davon aus, daß es auch Erfahrungen sind, die man machen kann. Glaube ist eine Verbindung, die weder Denken noch Fühlen ist. Sie wird vom Denken und Fühlen nur begleitet und gefördert oder behindert. ERFAHRUNG. Erfahre die Götter und Geister.
Und ganz wesentlich, man kann erfahren, daß jenseits der eigenen Vorstellung und des eigenen für möglich Haltens Dinge sich ereignen. Man „glaubt“ es nicht (kann es sich nicht vorstellen), aber es ereignet sich. Weil man den <Glauben> (tiefe Verbindung) in sich trägt und diese erst allmählich durch Erfahrungen mit solchen Ereignissen entdeckt.
Es zwickt sich, indem er einleitend von Emotion spricht und diese als den Untergrund der Antworten darstellt. Von Emotion, welche immer in Ergänzung (positiv) oder Gegensatz (negativ) zum Verstand eingesetzt wird. Und davon spricht, daß der Glaube, der bei ihm deutlich in den Bereich von Erwartung und Vorstellung geht, die Ursache für Erlebnisse sei. Das ist i-wie psychologisch angesetzt, und mag in dem Bereich der Psychologie auch der Gipfel der Ausdeutung sein. Glaube ist aber auch keine Emotion, so wenig wie er Wissen oder Verstehen ist, sondern Verbindung, die da ist. Die man pflegen oder verkümmern lassen kann. Und die eine Beziehung zu einer innewohnenden Kraft bedeuten kann, die eben wirklich da ist. Unabhängig von mir, meiner Erwartung, meiner Vorstellung.In Dains Bild gibt es die innewohnenden Kräfte nur, wenn einer an sie glaubt. In meinem sind die Kräfte da. Der Baum macht auch dann ein Geräusch beim Umfallen, wenn kein Mensch da ist, dies zu hören.
Wenn man seine eigene Überzeugung, sein Ideal, durch die Vergangenheit repräsentieren lässt (und in der einen oder anderen Art tun wir dies alle), was sind dann die Konsequenzen ? Ich meine, die Selbstreflektion anhand der Geschichte oder Annahme historischer Merkmale und deren Adaption anhand historische Erkenntnisse hat beides eines gemeinsam: In letzter Konsequenz Selbstbestätigung. Vergöttlicht man damit nicht zwangsläufig sein eigenes Ideal vom göttlichen (und sei es nur unterbewusst) ?
#vertragt euch Kinners
Dain, auf meine Bemerkung: „Das, was Menschen aus sich erschaffen, ist eine andere Ebene.“ Sagst Du ganz eindeutig „Nein ist sie nicht“. Das ist aber der psychologische Standpunkt, nicht der religiöse. Jeder hat seine Sicht. Und ich bleibe der religiösen. Damit wäre ich selbstverständlich auf einem Forum von Psychologiestundenten völlig fehl. Aber hier ist ein religiöses Forum, also darf ich auch die Sicht vertreten, daß die Götter und Geister eine eigene Seinsweise haben, die völlig unabhängig von mir ist und deren Wahrnehmung ich nicht aus Wollen und Fühlen allein steuern kann.